100 Jahre nach dem Mord an Walther Rathenau - Die Hintergründe des rechten Terrors gegen die
erste deutsche Republik. Am 24. Juni 1922 wurde Walther Rathenau Reichsaußenminister der
Weimarer Republik auf offener Straße erschossen. Kein anderes Ereignis hat die Republik von
Weimar stärker erschüttert als die Serie von Anschlägen von 1921 1922 die gegen Rathenau und
den früheren Reichsfinanzminister Matthias Erzberger gegen den ersten deutschen
Ministerpräsidenten Philipp Scheidemann und schließlich auch gegen den Publizisten Maximilian
Harden verübt wurden. Martin Sabrow geht der Frage nach: Waren die Attentate aufgehetzten
Einzeltätern zuzuschreiben oder steckte hinter ihnen das organisierte Mordkomplott eines
Geheimbundes? Der schon von den Zeitgenossen verdächtigten Organisation »Consul« konnte (oder
wollte) die deutsche Jusitz keine Schuld nachweisen. Und doch hatte sie offensichtlich alle
Fäden in der Hand gehabt. Der Autor deckt die Geschehnisse von damals auf. Er weist die
bewusste Rechtsbeugung der konservativ denkenden Justiz nach und erklärt warum das Ziel der
Attentatsserie in der Öffentlichkeit nie vollständig bekannt werden konnte: Sie sollte der
geheimgehaltene Auftakt zur deutschen Gegenrevolution werden.