Unpolitischer Staatsbeamter oder politischer Akteur hinter den Kulissen? Eine biographische
Studie zum ersten Staatssekretär des Bundesinnenministeriums.Als erster Staatssekretär des
Bundesinnenministeriums blieb Hans Ritter von Lex (1893-1970) stets ein Mann der zweiten Reihe.
Dennoch gestaltete er wie kaum ein anderer den Aufbau eines der wichtigsten Ministerien der
Bundesrepublik mit. In zahllosen Sachbereichen insbesondere der Personal- und
Sicherheitspolitik gab Ritter von Lex Richtlinien vor und setzte wichtige Akzente.Wer war der
Mann der bis heute als einer der zentralen politischen Strippenzieher hinter den Kulissen der
frühen Bundesrepublik gilt? Welche Erfahrungen und Prägungen beeinflussten sein Handeln? Irina
Stange erforscht seinen Werdegang vom späten Kaiserreich bis in die 1960er Jahre. Sie geht dem
Entlastungskonstrukt des unpolitischen Beamten auf den Grund und setzt sich mit der
Staatswohlorientierung eines Vertreters der konservativen Beamtenschaft auseinander. Zugleich
wirft sie neue Schlaglichter auf die Geschichte der Bayerischen Volkspartei für die Ritter von
Lex im Reichstag saß und deren Wehrverband er leitete. Darüber hinaus untersucht Stange sein
Wirken in der nationalsozialistischen Reichsverwaltung und beleuchtet die Bedeutung
antikommunistischer Feindbilder für innenpolitische Konzepte und Sacharbeiten.