Weltgeistliche um 1400 - erfolgreich beim Pfründenerwerb und unterwegs im Auftrag ihres
Braunschweiger Stifts und der welfischen Landesherren.Wer kennt ihn nicht den Braunschweiger
Dom Heinrichs des Löwen? Der Herzog und seine regierenden Nachkommen »von Braunschweig (und
Lüneburg)« waren Patrone dieser Kirche und der ihr zugeordneten Institution in der herzoglichen
Burg inmitten der Stadt. Die Besetzung der 22 Kanonikerstellen des Kollegiatstifts oblag der
welfischen Dynastie und zwar proportional nach den verschiedenen Linien und Zweigen. Doch wer
waren die Inhaber dieser Stellen?Aus lokalen regionalen und kurialen Quellen erarbeitet Ulrich
Schwarz Biographien von Kanonikern zweier Jahrzehnte. Es rücken Weltgeistliche aus angesehenen
adeligen und bürgerlichen Familien der welfischen Lande und Städte und von noch weiter her in
den Blick. Neben der Herkunft werden die Umstände der Aufnahme ins Stift Universitätsstudium
Tätigkeit als Notare der Herzöge die Übernahme besonderer Stiftsämter und der Besitz externer
Pfründen untersucht die oft bedeutsamer waren als die Kanonikate selbst.Durch die Biographien
erscheinen sowohl das Braunschweiger Burgstift als auch die welfische Landesherrschaft
strukturell und ereignisgeschichtlich in neuem Licht. Neu zu befragen ist auch der Stellenwert
des Stifts im kirchlichen Leben der sie umgebenden Stadt.