Die Aufzeichnungen Harald Hartungs kommen niemals triumphal daher ihnen eignet die Diskretion
des Understatements. Hartung ist romantischer Poet und gleichzeitig scharfer Beobachter der
Nachdenkliche und der Heitere. Der Rückschau Haltende und der Gegenwartsversessene. So spannt
er den Bogen vom ersten Schultag 1939 bis heute. Unterwegs in Wien Venedig und der Schweiz in
der Geschichte und immer wieder in Büchern Gemälden und Träumen hält Hartung fest was seine
Neugier fesselt worüber er sich wundert und dem er neue Sichtweisen abgewinnt was er bedenkt
oder über was (und wen) der Neunzigjährige spottet. Nicht zuletzt auch über sich selbst etwa
in einem Haiku: »Die Hosenträger halten einen zusammen Noch nennt man sich Ich.«