Reden und Essays zu Wilhelm Raabe und Judith Hermann die 2023 den Wilhelm Raabe-Literaturpreis
für »Wir hätten uns alles gesagt« erhielt Judith Hermann hat in »Wir hätten uns alles gesagt«
weit mehr als Poetikvorlesungen geschrieben. Es sind Erzählungen über das Schweigen und
Verschweigen-Müssen über die Annäherung an das Unsagbare das den Urgrund ihres Schreibens
ausmacht - wenn nicht von Literatur und Kunst überhaupt. »Wir hätten uns alles gesagt« ist ein
Buch das beeindruckt durch die Vulnerabilität die es offenbart und das zugleich von großer
Kraft ist: Das Vermögen von Judith Hermann besteht darin das Nicht-Sagbare und die
existenzielle Verunsicherung aufscheinen zu lassen in einer sprachlichen Form die voller Anmut
und von geradezu metaphysischem Trost ist. »Wir hätten uns alles gesagt« verdichtet das
literarische Schaffen eines Vierteljahrhunderts. Zugleich öffnet und verwandelt es das Werk der
Schriftstellerin auf faszinierende und unvermutete Weise. Indem Hermann Intimstes preisgibt um
es im nächsten Moment ins Imaginäre kippen zu lassen - und umgekehrt - lässt sie einen
atmosphärisch dichten Schwebezustand entstehen ein beständiges Changieren zwischen Realität
und Fiktion zwischen Zeigen und Verbergen das kaum mehr aufzulösen ist - und das auch nicht
nach Auflösung verlangt. Mit Beiträgen u. a. von: Judith Hermann Thomas Geiger Oliver Vogel
und Wiebke Porombka.