»Mein Leben das ich nicht leben werde webt mir Gesichtszüge und wir verschlingen uns
gegenseitig«. »Von Flügeln« will das lyrische Ich in diesem Band sprechen wie es in dem
Gedicht »Zur Eröffnung« heißt - dem eigenen Körper enthoben gewinnt es so den Überblick für
seine Beobachtungen. Abdahlrahman Alqalaqs Gedichte und seine Erzählung haben dabei mitunter
einen bitteren Ton sie handeln von Krieg Flucht und Leben im Exil wollen aber auch die
zärtlichen Momente nicht vergessen. Sie spüren der alten Heimat nach der Distanz die sich
zwischen dem Ich und ihr aufgetürmt hat setzen sich mit der neuen auseinander gedenken
Freunden. »Aber so ist es das Exilsyndrom: Ich kann nicht aufstehen und nicht untergehen«.
Das Leben im Exil erscheint als Leben in einem Zwischenbereich dem die Sprache in
nachhallenden Bildern nachgeht mal feiner mal heftiger aber immer eines: intensiv. Absentes
nimmt Form an Meine Wohnung tut nur eines: sie erinnert mich an Dinge die nicht da sind Die
Wände die Treppe die Fenstergriffe Türklinken Möbelkanten das leere Sofa gebrochene Schatten
auf einem Tisch mit zwei Stühlen Alles verweist auf Fehlendes und will mich in den Wahnsinn
treiben Irgendwann nimmt das Absente Form an und man spricht zu ihm und wettet: Wer von uns ist
präsenter in dieser Wohnung?