Mit Giovanni Pascoli beginnt in Italien das 20. Jahrhundert. Giovanni Pascolis lautmalerische
Wechselgesänge von Mensch und Tier bringen eine Naturverbundenheit zum Ausdruck die weit über
eine bloße Beschreibung von Naturerscheinungen hinausgeht. Der Gegensatz zwischen urbaner
gesellschaftlicher Realität und ländlich-bäuerlicher Intimität bildet den Hintergrund von
Pascolis wichtigsten Gedichtbänden »Myricae« und »Canti di Castelvecchio«. In ihnen öffnen sich
seine Verse für das Privat-Alltägliche Erlebte »Nicht-zu-Erfindende« (Pascoli) und versetzen
die Sprache durch unerhörte Klangfarben in Bewegung. Als großer Dichter der kleinen Dinge
nähert sich Pascoli der Natur mit einer Haltung des Horchens und wagt sich mit einem
ökologischen Bewusstsein das seiner Zeit weit voraus war in das Reich des Onomatopoetischen
vor: Glockenläuten Zypressenrauschen Vogelstimmen sowie die Veränderungen der Landschaft im
Wandel der Jahreszeiten trägt er als akustische und optische Ereignisse in seine Gedichte ein.
Das Heimweh nach dem »Nest« dem Hort vertrauter Räume und familiärer Zuneigungen verknüpft er
mit einer obsessiven und staunenswerten Präzision im Hinblick auf Orte und Schauplätze
botanische und zoologische Kategorien und Begriffe. Mit Giovanni Pascoli auf geheimnisvollen
Wegen den großen Erneuerungen der europäischen Lyrik auf der Spur beginnt in Italien das 20.
Jahrhundert. Spatzen am Abend Der Mensch der die Vögel versteht die Rufe der Falken das
Schluchzen der Tauben das was die Meisen den Nestern erzählen und das Chiu das die Gräber
belauert ...