Hegels Staatstheorie scheitert am »Pöbel-Problem«. Frank Ruda wendet sich einer scheinbaren
Marginalie der so genannten »politischen Philosophie« Hegels zu die in dessen »Grundlinien der
Philosophie des Rechts« im Kontext der dialektischen Herleitung der Notwendigkeit des Staats
aus der widersprüchlichen Verfasstheit der bürgerlichen Gesellschaft aufscheint. Dass jedoch
diese Marginalie keine ist sondern auf vielschichtige Weise zu Irritationen und Problemen
innerhalb der Hegel´schen Staatsphilosophie führt zu Problemen die diese nicht aufzuheben
vermag bezeichnet dabei den zentralen Einsatz. Was hier als das Problem der Hegel´schen
Rechtsphilosophie und als Grund ihres Scheiterns ausgewiesen wird hat Hegel selbst unter dem
Namen des »Pöbels« eingeführt. Wenn Hegel antritt um das Wesen des modernen Staats so - und
das meint in aller Vernünftigkeit - zu schildern wie es ist dann folgt ihm der Autor
methodisch auf diesem Weg um die Bedingungen der Möglichkeit des Pöbelproblems d.h. die
Voraussetzungen seiner Emergenz nachzuzeichnen. Dies leitet zum Begriff der Armut und ihrer
strukturellen Verankerung in der bürgerlichen Gesellschaft über. Vor diesem Hintergrund führt
Ruda erste Bestimmungen des Pöbels seiner Gesinnung sowie seiner unterschiedlichen Typen
(namentlich des Armuts- und Luxus-Pöbels) ein. Im Anschluss zeichnet er diese Bestimmungen in
ihrem Problemcharakter und in ihren Konsequenzen nach um letztlich den strukturellen Ort den
der »Pöbel« als unlösbares Problem in Hegels »politischer Philosophie« einnimmt als die
entscheidende Stelle vorzuschlagen von der aus sich der viel diskutierte Übergang von Hegel zu
Marx auf eine neue Weise denken lässt. Das Buch bietet eine Einführung in alle relevanten
Begriffe des politischen Denkens Hegels und zeigt zugleich deren Verbindungen zu
zeitgenössischen Debatten um emanzipatorische Politik auf die u.a. von Alain Badiou und Slavoj
Zizek geführt werden.