Die private Sicherheitsindustrie ist auf dem Vormarsch. Obwohl nach traditionellem Verständnis
sowohl die Kriegsführung an sich als auch die damit in Verbindung stehenden Aufgaben
staatlichen Organen vorbehalten sein sollten sind private Militäranbieter integraler
Bestandteil der amerikanischen Nachkriegsanstrengungen in Afghanistan und im Irak geworden.
Auch wenn die Mitarbeiter dieser Firmen dabei nicht primär als Kombattanten auftreten basieren
die von ihnen erbrachten Dienstleistungen auf den Bedürfnissen verschiedener nationaler und
internationaler staatlicher und ziviler Auftraggeber im Zuge potentieller aktueller oder
beendeter Konflikte. Sie beschützen Nachschubkonvois genauso wie hochrangige Vertreter
offizieller Abordnungen verhören Gefangene und sind im Rahmen militärischer Operationen als
Berater und Unterstützer regulärer militärischer Kräfte tätig. Der adäquate Umgang mit diesem
Phänomen stellt sowohl für politische Entscheidungsträger als auch militärische Befehlshaber
auf operativer rechtlicher und moralischer Ebene eine Herausforderung dar. Private
Militärfirmen die im Auftrag und Namen eines Staates operieren genießen teilweise selbst im
Falle gravierender Menschenrechtsverletzungen Immunität vor der Strafverfolgung im Einsatzland.
Sie betreffende Regularien existieren zwar in begrenztem Umfang tragen der Massivität und
Intensität ihres Auftretens jedoch nur eingeschränkt Rechnung. Diese Arbeit untersucht die
Problematiken die mit dem zunehmenden Einsatz jener Firmen verbunden sind und nimmt auf diese
Bezug um Möglichkeiten für eine zukünftig besser angepasste Regulation aufzuzeigen. Eine
solche hat der Komplexität des Industriezweiges und den mannigfaltigen Interessen denen ihr
Einsatz dient gerecht zu werden. Um den Wirkungsgrad der bestehenden Überwachungssysteme
bezüglich der Faktoren Transparenz und Verantwortungszuweisung zu steigern müssen die
bestehenden einzelstaatlichen und internationalen Initiativen auf Basis der bisher gemachten
Erfahrungen inhaltlich ergänzt und zu einem mehrschichtigen Regulierungsansatz erweitert
werden. Eine Verbesserung der momentanen Rechtslage hängt dabei maßgeblich vom politischen
Willen vor allem der im PMF-Sektor einflussreichen westlichen Staaten ab diese Optionen
zukünftig umzusetzen und die Vereinheitlichung auf regionaler Ebene voranzutreiben.