Wo immer es Leute gibt gibt es Korruption. Wenn Sie die Korruption abschaffen wollen müssen
sie die Leute abschaffen. (Taufa'ahau Toupu IV 1993 seinerzeit König des Inselreiches Tonga
in der Südsee) Aufgrund der Fülle nationaler und internationaler Maßnahmen zur
Korruptionsbekämpfung in den letzten Jahrzehnten ergibt sich zwangsläufig die Frage nach deren
Effizienz bzw. Wirkungsgrad. Zahlreiche Studien und Indikatoren zeigen mit einigen Ausnahmen
dass Korruption sowohl in Deutschland als auch in den OECD-Staaten in den letzten Jahren eher
zu statt abgenommen hat. Welche Möglichkeiten bieten sich somit dem Gesetzgeber um dieser
Tendenz besser entgegenzuwirken? In der Literatur wird teilweise die Tauglichkeit von Recht und
Gesetzgebung zur Eindämmung von Korruption bezweifelt. Eine andere Ansicht favorisiert hingegen
ausschließlich strafrechtliche Maßnahmen als geeignetes Mittel zur Bekämpfung von Fehlverhalten
im wirtschaftlichen Bereich. Die Effizienz des Steuerrechts in diesem Zusammenhang wurde
bislang eher zurückhaltender analysiert. Dies mag gerade in der deutschsprachigen Literatur
daran liegen dass es sich um eine sehr junge Thematik handelt. Die meisten relevanten Gesetze
wurden erst innerhalb der letzten zehn Jahre verabschiedet. Um einen Beitrag zur Schließung
diesbezüglicher Forschungslücken zu leisten befasst sich die vorliegende Studie mit der Frage
nach den Möglichkeiten und der Effizienz des Steuerrechts zur Korruptionsbekämpfung. Sind
Unternehmen durch die Fülle von neuen Steuergesetzen überhaupt noch in der Lage für sie
relevante Neuerungen herauszufiltern? Werden Steuergesetze bewusst umgangen um
Wettbewerbsnachteile zu vermeiden? Wie abschreckend stellen sich steuerrechtliche
Antikorruptionsmaßnahmen im Vergleich zu strafrechtlichen oder weiteren nichtgesetzlichen
Maßnahmen dar? Die Thematik des Buches richtet sich neben einem steuerrechtlich interessierten
Leserkreis auch allgemein an Personen und Unternehmen die einen neuen Aspekt im Rahmen der
Korruptionsbekämpfung kennenlernen möchten.