In die Arbeitslosigkeit entlassen zu werden ist für die Betroffenen ein schmerzlicher Prozess.
Doch wie geht es eigentlich den Personalleitern die diese Entlassungen durchführen müssen? Wie
gehen sie mit dieser Situation um? Während eines Entlassungsprozesses stehen Führungskräfte aus
dem Personalbereich im Rampenlicht: obwohl sich ihr Handlungsspielraum oft in Grenzen hält
sind sie doch diejenigen die den Prozess maßgeblich und vor allem sichtbar prägen. Sie werden
einerseits die Kritik der Belegschaft an den Entscheidungen der Geschäftsleitung zu spüren
bekommen und sie werden andererseits die Kündigungsschutzklagen beantworten. Mit dieser
Ambivalenz muss eine Führungskraft aus dem Personalbereich oft über einen längeren Zeitraum
zurechtkommen. Das vorliegende Buch zeigt zum einen auf wie unterschiedlich diese
Führungskräfte mit ihrem Job umgehen und inwieweit sie überhaupt Stress empfinden. Zum anderen
wird untersucht welche Reaktionen auf den Stress auftreten und welche Strategien der Einzelne
entwickelt hat um ihn besser zu bewältigen. Nach der Vorstellung verschiedener
Stressdefinitionen und Stressbewältigungskonzepte stellt die Autorin Hypothesen zur
Stresssituation der Führungskräfte aus dem Personalbereich auf wobei sie sowohl auf die
Literatur als auch auf vielfältige persönliche Erfahrungen zurückgreift. Um die Hypothesen zu
testen führt die Autorin persönliche qualitative Interviews mit aktuell betroffenen
Personalleitern durch. Die Ergebnisse werden durch die zusätzliche Verwendung eines
standardisierten Fragebogens relativiert der Aufschluss über das generelle Verhalten der
Interviewpartner in belastenden Situationen geben soll. Die Auswertung der Interviews findet
anhand einer qualitativen strukturierenden Inhaltsanalyse statt bei der die Autorin ein
Kategoriensystem bildet. Durch dieses Kategoriensystem gelingt es ihr Aussagen zu negativem
Stress sowie zu seiner Bewältigung herauszufiltern und zu verdichten. Neben dem
durchschnittlich belastbaren Typ definiert die Autorin zwei weitere Typen: den weniger
belastbaren sehr emotionalen Typ der sich selbst als Helfer sieht. Er gerät durch die
Belastungen die seine Tätigkeit als Führungskraft im Personalbereich mit sich bringt relativ
leicht unter Stress identifiziert sich stark mit seiner Arbeit und opfert ihr vieles. Das
andere Extrem ist der Macher der wenig emotional aber hoch professionell agiert und großen
Wert auf eine Balance zwischen Arbeit und Freizeit legt. Die Autorin betont die exponierte
Sonderrolle eines Personalleiters im Unternehmen mit der dieser bewusst umgehen muss. In
dieser Position ist eine professionelle Führungskraft gefragt die offen mit ihren Stärken und
Schwächen umgeht ihre Bedürfnisse klar artikuliert Unterstützung sucht und annimmt und für
eine dauerhafte Work-Life-Balance sorgt. Im Gegenzug sind für die Handlungsfähigkeit eine
offene Kommunikation klare Vorgaben von Zielen und Prioritäten sowie die Einbindung in
Entscheidungsprozesse maßgeblich.