Rechtsrock im Wandel gliedert sich in eine Bestandsaufnahme und einen Analyseteil. Der Autor
der zunächst die der Arbeit zugrundeliegenden Theoriekonstrukte des Rechtsextremismus definiert
zeichnet folgend Grundzüge der Geschichte der rechtsextremen Musikszene in Großbritannien und
Deutschland nach. Hierbei wird die entscheidende Rolle des Frontmanns der Band Screwdriver Ian
Stuart Donaldson bei der Politisierung der Skinheadszene betrachtet und die Adaption des
Musikstils im deutschsprachigen Raum unter Verweis auf die ersten Wurzeln bei den Böhsen Onkelz
bis hin zu der Entwicklung der später als kriminell eingestuften Vereinigung Landser
dargestellt. Die Bestandsaufnahme wird durch eine Darstellung der aktuellen Rechtslage und von
Kontrollinstanzen wie z.B. der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) in
Deutschland abgeschlossen. In dem empirischen Analyseteil werden Musiktexte von zwei als
rechtsextremistisch eingestuften Band ausgewertet. Exemplarisch werden Texte von Michael
Regener dem Texter der legalen Band Die Lunikoff Verschwörung und illegalen Vereinigung
Landser beleuchtet. Es wird untersucht wie es gelingt durch Variation der Texte die gleichen
Inhalte zu transportieren. Aus dem Textmaterial werden diese vorherrschenden Themen - die
Ideale und die Feindbilder - herausgearbeitet. Hierbei wird erörtert wie der schmale Grad
zwischen Legalität und Illegalität durch die rechtsextrem- orientierte Musikszene genutzt wird.
Dass sich aus der rechtskonformen Textanpassung kein Gesinnungswandel ableiten lässt sondern
dies vielmehr Reaktion auf die repressiven Sanktionen ist wird schlüssig dargelegt. Da
ebendiese rechtsstaatlichen Strategien nur begrenzt greifen werden abschließend ausschnitthaft
Ideen und sozialpädagogische Konzepte zur präventiven und akzeptierenden Jugendarbeit gegen die
Verbreitung rechtsextremer Inhalte vorgestellt.