Die USA sind der größte Ölnachfrager und CO2-Verursacher der Welt. Besonders der amerikanische
Transportsektor verbraucht hohe Mengen Öl und verursacht bei dessen Verbrennung CO2 mit
bekannten Folgen für Klima und Erderwärmung. Die amerikanische Politik steht vor der
Herausforderung den Ölverbrauch seines Transportsektors zu senken und somit auch die negativen
Auswirkungen der Erderwärmung zu reduzieren. Für den Transportsektor gibt es zwei
wirtschaftspolitische Steuerungsinstrumente die das Potential haben Kraftstoffverbrauch zu
drosseln: Kraftstoffsteuern und den so genannten CAFE-Standard der die
Kraftstoffwirtschaftlichkeit eines Fahrzeuges bestimmt. Die Kraftstoffsteuern sind in den USA
im Vergleich zu anderen OECD-Ländern jedoch gering und auch der CAFE-Standard hat bisher zu
keinen maßgeblichen Reduzierungen von Kraftstoffverbrauch und CO2-Ausstoß geführt. Es besteht
demnach eine Diskrepanz zwischen der Notwendigkeit zur Reduzierung des Kraftstoffkonsums und
dem Umfang der bestehenden Steuerungsinstrumente. Motiviert durch diese Diskrepanz beschäftigt
sich die vorliegende Studie mit der Kraftstoffsteuer und dem CAFE-Standard in den USA. Die
zentrale Frage lautet dabei: In welchem Umfang sollten die beiden Steuerungsinstrumente in der
Zukunft angewendet werden um den Kraftstoffverbrauch und CO2-Ausstoß des amerikanischen
Transportsektors zu senken? Da Kraftstoffkonsum auch volkswirtschaftlichen Nutzen (z.B.
Mobilität) stiftet kann er nicht beliebig reduziert werden ohne volkswirtschaftlichen Schaden
zu verursachen. In der vorliegenden Studie wird davon ausgegangen dass eine pareto-optimale
Allokation des Rohstoffes Öl dann erreicht wird wenn alle negativen externen Kosten des
Kraftstoffkonsums adäquat auf dem Ölmarkt eingepreist werden. Im ersten Teil der Arbeit werden
daher die negativen externen Effekte von Kraftstoffkonsum bestimmt und im zweiten Teil der
Arbeit monetär bewertet d.h. mit einem Preis pro Einheit beziffert. Im dritten Teil folgt eine
quantitative Untersuchung in der die gewonnenen negativen externen Kosten in den
Kraftstoffpreis internalisiert und auf den Transportsektor angewendet werden. Gleichzeitig
werden Erhöhungen des CAFE-Standards für den Transportsektor modelliert. Abschließend werden
die beiden Steuerungsinstrumente und ihre Auswirkungen auf Kraftstoffverbrauch und CO2-Ausstoß
verglichen. So kann der amerikanischen Regierung eine konkrete Empfehlung über den zukünftigen
Gebrauch der beiden Instrumente gegeben werden.