PISA-Schock und andauernde Diskussionen zum föderalen Umbau des Bildungssystems aufrüttelnde
Korrespondenzen von Lehrenden an Bildungsministerien und Rücktritte von engagierten
Elternvertreter innen weil die Kruste des Althergebrachten zu dick und unüberwindbar scheint
beherrschen die fortwährende Beschäftigung mit dem Thema Bildung. Das Deutsche PISA-Konsortium
bestätigt dass die Bedingungen des Aufwachsens den Stand der erworbenen Kompetenzen
beeinflussen. Soll heißen dass die gegebene Lernwelt in der Kinder aufwachsen für die
elementaren Fähigkeiten und Fertigkeiten und damit für die Integration der nachkommenden
Generation in die Gesellschaft von Bedeutung ist. Dabei bezieht sich die Lernwelt auf
verschiedene Sozialisationsfelder. Ein fundamentaler Bereich dabei ist die Schule. Sie stellt
ein ganz zentrales Lern- und Lebensfeld junger Menschen dar da sie in dieser intensiven Phase
der Sozialisation einen großen zeitlichen Rahmen einnimmt. Für die persönliche Entwicklung ist
Schule und die Erfahrungen Kenntnisse und Fähigkeiten die im Zusammenhang mit dem Schulbesuch
stehen von entscheidender Bedeutung. Leider können auch in unserer demokratischen freien
sozial- und rechtstaatlichen auf Wohlfahrt ausgerichteten Gesellschaft nicht alle Mitglieder
gleichermaßen Nutznießer dieser Gesellschaftsform sein. Soziale Ungleichheit hat Einfluss auf
die mehr oder weniger gut gelingende Lebensplanung der Gesellschaftsmitglieder. Der
Zusammenhang von sozialer Herkunft und ungleichen Bildungschancen und -zugängen bestimmt
darüber wie der Übergang in eine Erwerbstätigkeit und damit in eine eigene Zukunft gelingt.
Dieses Buch erörter die Fragen wie realistisch der Lebens- und Zukunftsplan selbst entworfen
werden kann bzw. wie nüchtern Jugendliche und junge Erwachsene unter den bestehenden z. T.
trüben unsicheren und brüchigen Bedingungen der heutigen Zeit ihrer Zukunft entgegen sehen
müssen.