Japanische Bergleute im Ruhrgebiet Es ist eine in Deutschland weitgehend unbekannte Tatsache
dass über 400 japanische Bergarbeiter zwischen 1957 und 1965 im Ruhrgebiet gearbeitet haben.
Ein frühes deutsch-japanisches Regierungsprogramm brachte sie hierher. Sie gehören zu den
ersten Gastarbeitern in der deutschen Industrie und waren auch unter den ersten Japanern die
längere Zeit in Deutschland lebten. Während das Bild der Japaner im Bewusstsein der deutschen
Öffentlichkeit von den relativ wohlhabenden und urbanen japanischen Geschäftsleuten
insbesondere im Japanzentrum Düsseldorf geprägt wird markieren die Bergleute einen gewissen
Kontrapunkt: Sie kamen als Arbeiter wenn auch zum Teil hoch gebildet und wohnten in einfachen
Verhältnissen. Wie sie im Ruhrgebiet zurechtkamen und wie sie in Gemeinschaft mit den
Einheimischen lebten ist daher von besonderem Interesse und eröffnet auch für deutsche
Beobachter neue bisher unbekannte Facetten deutschjapanischer Begegnungen. Das Buch besteht
aus drei Teilen: Der erste Teil umfasst wissenschaftliche Abhandlungen die das historische
Phänomen in einen breiteren Kontext stellen. Hiromasa Mori Autor einer umfassenden
japanisch-sprachigen Publikation vermittelt einen Überblick über das Entsendungsprogramm
Werner Pascha bettet es in einen wirtschaftshistorischen Kontext ein und Regine Matthias
arbeitet die historischen Hintergründe auf während Annika Raue und Shingo Shimada die
Bedeutung dieses Programms für das Ruhrgebiet thematisieren. Der zweite Teil enthält Berichte
von den japanischen Bergarbeitern selbst so dass die Leser einen direkten Eindruck von ihren
Erfahrungen im Ruhrgebiet seinen Einwohnern und der Arbeit untertage erhalten. Schließlich
enthält der dritte Teil historische Materialien wie Zeitungsartikel Listen der
Bergbauunternehmen in denen die japanischen Bergarbeiter tätig waren und andere Materialien.