Nach Jahrzehnten scheinbarer Stabilität stolpert Europa in jüngster Zeit von Krise zu Krise.
Hier zeigen sich die Folgen einer einseitigen Geschichtsaufarbeitung die nach dem Mauerfall
postfaschistische und postsozialistische Narrative zu einer westlich-kapitalistischen
Erfolgsgeschichte verband während die koloniale Vergangenheit unbeachtet blieb. Fatima
El-Tayeb zeigt die Auswirkungen dieses Prozesses anhand des Beispiels deutscher Identität:
Immer wieder werden rassifizierte Gruppen - insbesondere Schwarze Roma und Muslime - als
»undeutsch« produziert als Gruppen die nicht nur nicht zur nationalen Gemeinschaft gehören
sondern diese durch ihre Anwesenheit gefährden. Ein postmigrantisches Deutschland braucht daher
nicht nur neue Zukunftsvisionen sondern auch neue Vergangenheitsnarrative.