Seit 2012 gibt es in Deutschland eine neue Generation von selbstorganisiertem
Geflüchtetenprotest mit einer zentralen Forderung: das Recht auf Arbeit und gewerkschaftliche
Organisation. Die Interaktionen geflüchteter Aktivistinnen mit Gewerkschaften reichen dabei von
Besetzungen der Gewerkschaftsräume bis hin zu gemeinsamen Demonstrationen. Ein erster Erfolg
kam 2015 mit dem Recht auf Mitgliedschaft bei der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di. Oskar
Ilja Fischers ethnographische Untersuchung fragt nach den Interaktionsordnungen dieser
Begegnungen von 2013 bis 2016 die von Verhandlungen der Repräsentation im deutschen Arbeits-
und Migrationsregime gerahmt sind.