Die medienwissenschaftliche Debatte um das Verhältnis und die Verschränkung von Mensch und
Medium bekommt eine neue theoriehistorische Analytik: Mit dem »audiovisuellen Individuum« - dem
Audioviduum - rückt Julia Eckel eine spezifische Schnittstelle dieser materiellen wie
diskursiven Kopplung in den Fokus. Dazu untersucht sie die Relevanz des Menschenmotivs in
audiovisuellen Medien für die Herausbildung medientheoretischen Denkens und befragt frühe
Schriften zu Stummfilm Radio und Tonfilm auf ihre inhärenten Anthropozentrismen. Das
Audioviduum bezeichnet hierbei die konkrete Verschmelzung von Medium und Mensch im Modus
anthropomorpher und anthropophoner Audiovisualität und repräsentiert dessen Relevanz für die
Medientheorien des frühen 20. Jahrhunderts - und darüber hinaus.