Die Idylle ist allgegenwärtig: Unabhängig von der literarischen Gattung finden sich ihre
Elemente sowohl in unterschiedlichen textuellen Formationen als auch in anderen kulturellen
Artefakten sowie der Alltagskultur. Aktuelle Phänomene wie z.B. das Wiedererstarken von
Nationalismen die Sehnsucht nach dem »einfachen Leben« oder das Verhältnis von Mensch und
Umwelt sind in spezifischer Weise mit idyllischen Motiven Topoi oder Deutungsmustern
verbunden. Die Aufsätze dieses Bandes werfen einen kulturwissenschaftlichen Blick auf die vier
paradigmatischen Bereiche Ökologie Ökonomie Artikulation und Gemeinschaft. Sie untersuchen
wie idyllisierende Verfahren in unterschiedlichen historischen Kontexten zum Einsatz kommen um
Ordnungen Naturverhältnisse und Diskurse zu strukturieren. Dabei entwickeln sie
kulturwissenschaftliche Perspektiven auf aktuelle Debatten die die zentrale Rolle der Idylle
als Wunsch- und Gegenbild kritisch in den Blick nehmen.