Die Auseinandersetzung mit weiblichen Körpern im TV ist durch einen kritischen Tenor geprägt
der implizit oder explizit den Medieninhalt als konstituierend für dessen Rezeption zugrunde
legt. Vernachlässigt wird dabei dass Medientexte weniger Normierungen liefern als vielmehr
gesellschaftlich vorhandene Normalisierungen widerspiegeln. Lena Schurzmann-Leder zeigt anhand
ihrer Analysen und Gruppendiskussionen mit jugendlichen Zuschauerinnen von Germany's Next
Topmodel dass das weibliche Aussehen in den eigenen Lebenswelten zwar eine zentrale Rolle
spielt in der Sendung aber nur peripher interessiert. Hochbedeutsam sind stattdessen
Leistungsethiken im Radius von Leistung-Lernen-Können und disziplinierte kontextangemessene
Selbsthervorbringung.