Nur wenige Christ*innen traten nach dem Berliner Antisemitismusstreit (1879-1881) der sich
zunehmend politisch und publizistisch organisierenden antisemitischen Bewegung in der
Öffentlichkeit gegenüber. Nahida Lazarus-Remy künstlerisch wie religiös begabt hebt sich im
Unterschied zu renommierten Männern als Frau und Ungelehrte in ihrem apologetischen Handeln
hervor. Sie widerlegte in ihren Veröffentlichungen und Vortragsreisen einflussreiche kulturelle
Argumente gegen das Judentum und erregte damit national und international Aufsehen. Maria Japs
zeichnet mit ihrer Studie ein zeitgeschichtlich relevantes Porträt der 1895 zum Judentum
konvertierten Autorin des Werks »Das jüdische Weib«.