Sophokles' Antigone gehört zu den meistbearbeiteten Stoffen der Antike. Aber was macht sie so
kultur- und zeitübergreifend anschlussfähig? Marcus Llanque und Katja Sarkowsky führen dies auf
eine spezifische Konfliktstruktur zurück die sie mit dem Begriff des »antigonistischen
Konflikts« fassen. Sie untersuchen wie Literatur und Politische Theorie seit ca. 1990 das
jeweilige Prononcieren der unterschiedlichen Konfliktlinien Antigones als produktive Linse
nutzen um politische und gesellschaftliche Konflikte im Kontext multikultureller Demokratien
auszuhandeln und die Grenzen unseres demokratischen Selbstverständnisses auszuloten.