Der Tod und die Toten spielen eine gesellschaftspolitisch und kulturtheoretisch zentrale Rolle.
Man kann mit den Toten Politik machen sie können aber auch selbst als Teil von Politik und
Gesellschaft begriffen werden. Debatten hierüber reichen von der Erinnerungs- bis zur
Begräbnispolitik und berühren auch den Umgang mit toten Geflüchteten sowie mit den Toten
revolutionärer Bewegungen. Die Beitragenden aus Literaturwissenschaft und Politischer Theorie
laden zu einer breiten Lesart einer 'Politik der Toten' ein. Dabei wird deutlich dass der
Umgang mit den Toten und die Klärung ihrer Stellung in der Gesellschaft immer wieder aufs Neue
ausgelotet werden müssen. In den dabei entstehenden Konflikten können die Toten nicht nur als
Objekte des Streits sondern mitunter auch als Mitwirkende verstanden werden.