Häufig geht es in Literaturdebatten um den Umgang mit Geschichte: um Erinnerungskonflikte bei
denen die eine Erinnerung mit anderen Erinnerungen konfrontiert und so die gemeinsame Gegenwart
von unterschiedlichen wenn nicht entgegengesetzten Orten und Zeiten aus gedeutet wird. Die
Beiträger*innen nehmen die Konvergenz von erinnerungspolitischen Debatten und literarischen
Auseinandersetzungen mit der Gegenwart zum Anlass um nach den »Aggregaten der Gegenwart«
(Stephan Braese) zu fragen zu denen sich zurückliegende und aktuelle erinnerungspolitische
Standortbestimmungen im literarischen Feld verdichten. Dabei beleuchten sie auch deren Einfluss
auf das historische und kritische Verständnis unserer Zeit.