Das 20. Jahrhundert war geprägt von Völkermorden. Die literarische Auseinandersetzung im
deutschsprachigen Raum beschränkte sich dabei lange Zeit auf den nationalsozialistischen
Judenmord. Anknüpfend an Ansätze der vergleichenden Genozidforschung und der literarischen
Aufarbeitung der Shoah zeigt Gerald Manstetten dass mittlerweile auch andere Genozide in den
literarischen Fokus genommen werden. Am Beispiel von neun deutschsprachigen Werken weist er
diese Entwicklung ebenso nach wie den noch immer starken Einfluss der Shoah auf das Schreiben
über Genozide in deutscher Sprache.