Seit Ein Sportstück (1998) beziehen sich Elfriede Jelineks Theatertexte mit unnachahmlicher
Konsequenz auf die griechische Tragödie. Vor dem Hintergrund von Rechtspopulismus MeToo und
Klimakrise durchkreuzt die Autorin den Blick von Aischylos Sophokles und Euripides und
que(e)rt dadurch Kategorisierungen im Hinblick auf Gender Klasse und Ethnizität. Silke Felber
beschreibt Jelineks Theater der (Tragödien-)Durchquerung erstmals an der Schnittstelle von
Theater- Literatur- und Kulturwissenschaft. In Form einer materialreichen Studie bringt dieses
Grundlagenwerk Gesten der Klage und der Wut zum Vorschein die bis in die Antike und
gleichzeitig in eine ungewisse Zukunft weisen.