Krisen erschüttern das gesellschaftliche Denken über Leben und Tod. In der Covid-19-Pandemie
wurde die Individualität des Menschen selbst im Sterben durch das Tabu des kollektiven Sterbens
geschützt. Das Virus zwang die Politik in der Abwägung zwischen Gesundheits- und
Freiheitsschutz zur Parteinahme für die Alten zulasten der Jungen. Ernst Mohr liefert eine
kulturökonomische Autopsie der Covid-19-Politik mit Lehren für die Zukunft. Dabei fokussiert er
auf den zum Selbstschutz fähigen Wirtsorganismus Mensch und entwickelt eine Krisenrationalität
die existenzbedrohenden Krisen gerecht wird. So entsteht ein konziser Blick auf ein Ereignis
das nicht das letzte seiner Art gewesen sein wird - und ein Plädoyer für eine künftige
Pandemiepolitik ohne Tabus.