Bis ins 20. Jahrhundert wurden chinesischen Mädchen die Füße gebunden um diese möglichst klein
zu halten - eine Praxis die mit Schmerzen aber auch mit Anerkennung und Hoffnung auf sozialen
Aufstieg verbunden war. Externe Beobachter_innen blickten mit Abscheu Mitleid und
exotistischer Faszination auf diese Frauen gleichzeitig gab es aber immer wieder Vergleiche
mit eigenen Moden vor allem Stöckelschuhen und Korsett.Die Beiträger_innen nähern sich der
Praxis des Füßebindens aus kulturwissenschaftlicher sozialanthropologischer und
(medizin-)historischer Perspektive. Sie nehmen die agency der Frauen ernst und fragen nach den
Wechselwirkungen von Selbst- und Fremdwahrnehmungen.