Als »Zwischenreich« »Drittes« oder »Mitte« bezeichnet kommt der Imagination seit ihren
Anfängen in der Antike die Rolle eines Mediums zu. Gleichzeitig bleibt ihr medialer Aspekt
durchgehend ambivalent und prekär. Es ist Georg Wilhelm Friedrich Hegel der die Imagination
nicht mehr als subjektives Vermögen versteht sondern als Kraft der »Entäußerung« und sie somit
medial denkt. In einer bislang wenig beachteten Passage aus Hegels dritter Enzyklopädie von
1830 legt Ekaterina Vassilevski nicht nur die implizite Medialität der Imagination frei
sondern auch den in Hegels Denken verborgenen Begriff des Medialen.