Gab es »Kritische Theoretiker« in Polen? Christoph Maisch verbindet erkenntnistheoretische
Ideen des polnischen Wissenschaftstheoretikers Ludwik Fleck mit Ansätzen des Instituts für
Sozialforschung in Frankfurt bis zum Ende der 1930er Jahre. Methodisch innovativ bringt er zwei
Debatten über Wertefreiheit Ideologie und Objektivität zusammen die im deutschsprachigen Raum
von Otto Neurath und Max Horkheimer in Polen zwischen Fleck und Izydora Dambska geführt
wurden. Die transnationale Analyse dieses »doppelten Positivismusstreits« zeigt welch enge
Beziehungen zwischen den ideologie- und erkenntniskritischen Kontexten beider Staaten Anfang
des 20. Jahrhunderts bestanden und wie sie sich entwickelten.