Suizidalität ist ein komplexes Symptom mit vielen möglichen Ursachen das zumeist durch
konflikthafte innere und traumatisierende Erfahrungen entsteht. In Anknüpfung an Sigmund Freud
der eine zentrale Unterscheidung zwischen dem äußeren Auslöser und der unbewussten
Konfliktthematik einführte stellten auch die nachfolgenden psychodynamischen Erklärungsmodelle
die Schicksalslinien intrapsychischer Objektbeziehungen und deren Reinszenierung in der
Therapie in den Mittelpunkt. Die zeitgenössische Psychoanalyse verfügt somit über
differenzierte Erklärungsmodelle und klinisch profunde Behandlungstechniken. Grundlegend für
die psychotherapeutische Behandlung suizidaler Patienten ist das Konzept der Übertragung und
Gegenübertragung. Dessen ausgefeiltes Interpretations- und Behandlungsrepertoire ermöglicht es
das Ausmaß des Destruktiven zu dechiffrieren in der Patient-Therapeut-Beziehung konstruktiv
nutzbar zu machen und gerade auf diese Weise eine präventive Wirkung zu entfalten. In diesem
Band wird ein Überblick über die zentralen Erklärungsmodelle gegeben und die wesentlichen
Behandlungstechniken und Klippen in der Therapie werden anhand zahlreicher Fallbeispiele
illustriert.