Bei der Cuckold-Fantasie handelt es sich um eine potenziell sexuell erregende Fantasie die aus
heterosexuell-männlicher Perspektive darum kreist sich die eigene Partnerin beim Sex mit einem
anderen Mann vorzustellen. Sie berührt damit die Tabus und Normen der männlichen
Heterosexualität bzw. die von heterosexuellen Partnerschaften. Yannick Zengler legt in seiner
empirischen Forschungsarbeit am Beispiel dieser tabuüberschreitenden Imagination dar wie sich
durch eine tiefenhermeneutische Interpretation von sexuellen Biografien das manifeste und
latente Erregungspotenzial eines Fantasieinhalts analysieren und innerhalb des
gesellschaftlichen Kontextes verstehen lässt. Die ausgewerteten biografischen Interviews zeigen
dass die Cuckold-Fantasie vielfältiger und facettenreicher ist als erste Assoziationen zu
dieser Dreieckskonstellation nahelegen mögen.