Seit Freuds Konzept der psychischen Bisexualität ist für die Psychoanalyse klar dass jeder
Mensch sowohl auf der psychischen als auch auf der körperlichen Ebene gegengeschlechtliche
Anteile besitzt. Dennoch fordert die aktuelle Debatte um Transidentität das psychoanalytische
Denken in besonderer Weise heraus. Wie kann die tief empfundene geschlechtliche Inkongruenz
ohne Pathologisierung oder vorauseilende Affirmation verstanden werden? Wie können die
poststrukturalistischen Ideen und Perspektiven aus den Queer Studies in der psychoanalytischen
Theorie und Praxis berücksichtigt werden? Oder sind sie in Freuds Konzept der (verdrängten oder
verworfenen) Bisexualität immer schon inbegriffen? Was macht es der Psychoanalyse so schwer
vom Genderdiskurs zu profitieren? Auf diese und weitere Fragen möchten die Autor*innen
Antworten finden. Mit Beiträgen von Klaus Grabska Monika Gsell Bernd Heimerl Dagmar Herzog
Esther Hutfless Ulrike Kadi Jonas Lauterbach Tamara Logemann Anne-Sophie Metz Eckehard
Pioch Almut Rudolf-Petersen Udo Rauchfleisch Ilka Schröder Avgi Saketopoulou Mitja Seibold
Falk Stakelbeck und Monika Treut