Eine immer besser werdende medizinische Versorgung der Bevölkerung in Deutschland führt dazu
dass die Kosten im Gesundheitswesen kontinuierlich steigen. Dabei sind wachsende
Arzneimittelkosten ein nicht zu vernachlässigender Faktor der Ausgabenentwicklung - wobei die
Gründe dafür vielfältiger Natur sind. Zu ihnen gehören eine immer älter werdende Gesellschaft
und der damit verbundene höhere Bedarf der medizinische Fortschritt und damit verbesserte
Behandlungsmöglichkeiten und eine bessere Versorgung mit Arzneimitteln nicht zuletzt auch
bedingt durch neue Wirkstoffe. Der Gesetzgeber sieht daher die Notwendigkeit
Einsparmöglichkeiten für das auf dem Solidarprinzip beruhende System der gesetzlichen
Krankenversicherung (GKV) zu schaffen. In den vergangenen Jahren gab es zahlreiche
Gesundheitsreformen mit entsprechenden Gesetzen die zu Einsparungen im Gesundheitswesen führen
sollten. Das Arzneimittelversorgungs-Wirtschaftlichkeitsgesetz (AVWG) trat am 1. Mai 2006 in
Kraft. Darin wurden Bestimmungen eingeführt aus denen Einsparungen für die GKV resultieren
sollen. Die Arzneimittelgruppe der Psychopharmaka zeichnet sich durch ein Preisgefüge aus das
von ungewöhnlich hohen Preisdifferenzen geprägt ist. Dies liegt daran dass in den
Indikationsgebieten Antidepressiva Neuroleptika und Anxiolytika sowohl ältere generikafähige
und teilweise preisgünstige als auch neuere höherpreisige Präparate verordnet werden. In ihrer
vorliegenden Untersuchung analysiert Elizabeth Storz Strukturveränderungen im
Psychopharmakamarkt in Deutschland. Eingeschlossen wurden dazu 63 Arzneistoffe sowohl aus dem
generikafähigen Bereich als auch noch unter Patentschutz stehende Präparate. Zum einen wurde
überprüft ob nach Inkrafttreten des AVWG mit den daraus resultierenden Maßnahmen Einsparungen
für die GKV am Beispiel dieser Arzneimittelgruppe zu erreichen waren. Dazu wurde die
Entwicklung von zu Lasten der GKV verordneter Psychopharmaka in den Jahren 2005 und 2006
ausgewertet. Weiterhin untersucht Storz die Versorgungssituation der Patienten in Deutschland
mit Psychopharmaka hinsichtlich regionaler Unterschiede bei Art und Menge der verordneten
Arzneimittel im Vergleich der Jahre 2005 und 2006. Damit geht sie auch der Frage nach ob eine
mögliche Unter- oder Überversorgung mit Psychopharmaka in Deutschland zu erkennen ist.