1987 krachte es an der Wall Street. Im Jahre 2000 zerplatzte nicht nur die Dotcom-Blase
sondern mit ihr auch alle Träume von immer höheren Dividenden und erst jüngst kam es zur
US-Immobilienkrise unter deren Auswirkungen die Weltwirtschaft noch heute zu leiden hat. Dies
sind jedoch lediglich die prominentesten Finanzkrisen der jüngeren Geschichte. Daneben gab es
beispielsweise noch die lateinamerikanische Schuldenkrise die Asienkrise die Russlandkrise
oder die japanische Bankenkrise - es kam seit 1987 weltweit zu deutlich mehr Finanzkrisen als
in irgendeiner anderen Epoche. Ihr gehäuftes Vorkommen stellt viele vor ein Rätsel sollten sie
doch nach den etablierten Finanzmarkttheorien viel seltener vorkommen. In seinem jüngsten Buch
geht Rüdiger Götte diesem Rätsel auf den Grund. Dazu überprüft er insbesondere die mehr oder
minder stillschweigend angenommenen Prämissen die den wichtigsten Finanzmarkttheorien zugrunde
liegen und die außerhalb der Fachwelt so gut wie unbekannt sind die aber absolut entscheidend
dafür sind ob eine Theorie funktioniert oder nicht stellen diese Prämissen doch gewissermaßen
die Spielregeln des Marktes dar von denen eine Theorie ausgeht. Zu den betrachteten Theorien
gehört neben anderen die allseits beliebte Portfoliotheorie die in bestimmten Börsenphasen
goldrichtig ist in anderen allerdings nicht funktioniert. Götte betrachtet dabei auch und
gerade statistisch ungewöhnliche Phänomene wie Fat-tail-Verteilungen deren Auftreten in den
altbekannten Modellen nicht vorgesehen ist und die mit diesen nicht adäquat berücksichtigt
werden können. Bei genauer Betrachtung der unterschiedlichen Finanzmarkttheorien stellt sich
heraus dass Skalengesetze oftmals wesentlicher besser dazu geeignet sind um mit Börsendaten
umzugehen als die herkömmlichen Wirtschaftstheorien. Liegt die Lösung also in alternativen
Finanzmodellen? Götte stellt diese mittels leicht verständlicher Einführungen in die
Chaosforschung und in die fraktale Geometrie vor die ebenfalls von Skalengesetzmäßigkeiten
bestimmt werden und zeigt deren Anwendungsmöglichkeiten am Beispiel des DAX. Das Buch wendet
sich an jeden Anleger der Voraussagen und Investments die sich auf eine bestimmte
Finanzmarkttheorie berufen kritisch hinterfragen möchte.