Katrin Huck untersucht am Beispiel der extremen Rechten wie Mechanismen sprachlicher
Diskriminierung funktionieren. In ihrer Studie analysiert sie den extrem rechten Diskurs im
Internet und legt dar wie die extreme Rechte durch sprachliche Konstruktion von Feindbildern
einen Innen- sowie einen Außenbereich konstruiert dabei jedoch immer von Brüchen in der
eigenen Diskursgemeinschaft geprägt ist. Huck deckt auf dass sich der Diskurs der extremen
Rechten bei genauer Betrachtung aus vielen einzelnen Diskurssträngen zusammensetzt innerhalb
derer die Diskursteilnehmer jeweils um die Herstellung von Anknüpfungspunkten zum medialen
Gesamtdiskurs bemüht sind um auf diese Weise die Deutungshoheit über ganze Themenkomplexe zu
gewinnen. Bezeichnend für das Selbstbild der extremen Rechten ist dabei die Konstruktion eines
Selbstbildes im Spannungsfeld zwischen Opfer und Elite das sich aus alten Diskurstraditionen
speist. Katrin Huck beleuchtet die Folgen eines solchen Diskurskampfes für das
gesellschaftliche Zusammenleben und zeigt Möglichkeiten auf wie solcherart über Sprache
konstruierte Grenzen und Ausgrenzungen wieder aufgebrochen und überwunden werden können. Dabei
bezieht sie in einer interdisziplinären Gesamtschau die Gedanken von Philosophen wie Giorgio
Agamben Judith Butler Emmanuel Lévinas und Jean-Luc Nancy mit ein. Sie zeigt anschaulich auf
wie durch Sprache Gruppenidentitäten konstruiert werden wie der Einzelne im Diskurs zugunsten
eines totalitären Wirs aufgegeben wird und eröffnet so eine neue Betrachtungsweise auf das
mediale Stereotyp des Phänomens Rechtsextremismus. Die Sprache der extremen Rechten entpuppt
sich als das was Lévinas als Gewalt an der Freiheit des Anderen bezeichnete.