Der Psychothriller spricht die Sinne der Zuschauer gezielt und intensiv an wodurch
unmittelbare affektive Reaktionen und Momente der Immersion erzeugt werden. Gestalterische
Mittel die nicht in erster Linie kognitiv verarbeitet werden spielen dabei eine zentrale
Rolle so zum Beispiel Farbgestaltung und Sounddesign. Die 'grauenvollen Atmosphären' die
dadurch generiert werden erweisen sich als grundsätzlich für das Filmerleben und sorgen dafür
dass die Zuschauenden konstant zwischen Schreckensmomenten falscher Sicherheit empathischer
Angleichung und moralischer Abneigung schwanken - ein gänzlich ambivalentes Filmerleben. Noemi
Daugaard untersucht wie die Atmosphären des Psychothrillers zustande kommen und welchen
Beitrag Farbgestaltung und Tondesign leisten. Dazu werden genretheoretische psychologische und
ästhetische Konzepte auf die Analyse der visuellen und akustischen Ebenen angewandt wobei den
sensorischen und taktilen Qualitäten der Gestaltungsmittel eine besondere Rolle zugesprochen
wird.