Gottesglatt und urkomisch kommen Bernd Merkles schwäbische Gedichte und Geschichten daher die
er buchstäblich auf der Straße findet - oder auch einmal in einer Facharztpraxis in der der
Patient nicht nur in »d' Röhre« geschoben wird sondern am Ende auch gebührentechnisch in die
Röhre schaut.In zum Teil sparsamen schon fast sinnfreien Dialogen entlarven sich die vom Autor
sezierten Charakterköpfe häufig als Meister der Berechnung und Vorteilswahrung. Der Alltag und
die Tücken der Technik stellen die Menschen aber auch immer wieder vor allzu große
Herausforderungen - und sei es die kleine Enkelin mit ihrem »Nintendohond«.Praktische
Lebenshilfe bietet der Autor seinen Lesern mit einer Liste von 40 schwäbischen Schimpfwörtern
für alle Notlagen. Und auch solch unvergängliche Lebensweisheiten lassen sich hier finden wie
die Antwort der Mutter auf eine Frage des Sohnes nach dem unangemessenen Benehmen von
Christkind und Nikolaus als diese gemeinsam das Dorfgasthaus ansteuern: »Woisch Bua Heilige
send au bloß Leud.«