Die Baustellenmontage von Großgeräten im Sondermaschinenbau ist durch einen geringen
Standardisierungsgrad charakterisiert in Folge dessen die Materialbereitstellung überwiegend
erfahrungsbasiert und unstrukturiert als Einzelkommissionierung des Gesamtauftrags erfolgt. Für
die Montagemitarbeiter resultieren daraus hohe Sekundäraufwände die sich negativ auf die
Einhaltung und Stabilität der Durchlaufzeit auswirken und ein Risiko für
Lieferterminabweichungen darstellen deren Vermeidung das wichtigste Wettbewerbsmerkmal im
Sondermaschinenbau ist. Da die bisherigen konventionellen Ansätze und Methoden zur Maximierung
der Liefertermintreue und Erreichung effizienter Montage- und Logistikprozesse nicht bzw. nur
sehr eingeschränkt auf die Baustellenmontage anwendbar sind wird in dieser Arbeit ein
OR-basierter Ansatz zur Optimierung der Durchlaufzeit in der Baustellenmontage vorgestellt. Mit
Hilfe dieses Ansatzes wird der Standardisierungsgrad der Materialbereitstellung maximiert die
Sekundäraufwände für die Montagemitarbeiter reduziert und die Einhaltung des geplanten
Liefertermins sichergestellt. Dazu besteht der OR-Ansatz aus zwei Optimierungsproblemen die
zielgerichtet auf die Charakteristika des Baustellenprinzips und des Sondermaschinenbaus
ausgerichtet sind. Das Ziel des ersten Optimierungsproblems ist die Berechnung der
durchlaufzeitoptimalen Montagereihenfolge unter Berücksichtigung des Montagelayouts und der
verfügbaren Mitarbeiterkapazitäten. Darauf aufbauend werden im Rahmen des zweiten
Optimierungsproblems die Packungsproblemarten Strip Packing und Rectangle Packing Area
Minimization adaptiert sodass mit ihrer Hilfe eine durchlaufzeitoptimale Anordnung der
Ladungsträger bei der Materialbereitstellung ermöglicht wird.