Die Terahertz-Prozesstomografie ermöglicht es berührungslos und ohne strahlenschutz-technische
Maßnahmen Bauteile vollumfänglich zu untersuchen und anschließend geometrisch zu
rekonstruieren. Der Fokus dieses Projektes lag darin innenliegende Fehlstellen zu erkennen und
zu charakterisieren. Dazu wurden Mikrowellen-Radare im Frequenzbereich von 120 GHz bis 170 GHz
genutzt. Diese bestanden aus einem Sender und drei Empfängern welche sich kontinuierlich um
ein Bauteil drehten. Die durch das Bauteil transmittierten bzw. gestreuten sowie die
reflektierten THz-Wellen wurden gemessen und ihre Dämpfung und Position bestimmt. Anhand dieser
Daten wurde in einem zweiten Schritt eine Anomalie-Detektion entwickelt die auf einem
Wahrscheinlichkeitsdichteschätzer basiert. Dabei wurde eine Toleranzschranke erlernt. Wird bei
einer kontinuierlichen Messung diese Toleranzschranke unterschritten so liegt mit großer
Wahrscheinlichkeit eine Defektstelle vor. Des Weiteren wurde die Ausbreitung der
Terahertz-Strahlung mit einem geeigneten mathematischen Modell simuliert um künstlich
Messdaten erzeugen zu können und somit Vorarbeit für einen Rekonstruktionsalgorithmus
geleistet. Durch Optimierung der Prüfgeschwindigkeit im Laufe des Projektes und anhand der
entwickelten Anomalie-Detektion kann vorliegende Messtechnik im Extrusionsprozess eingesetzt
werden um das Extrudat inline zu analysieren und bei einer Abweichung von einem Sollwert Alarm
zu schlagen.