Vor dem Hintergrund des aktuellen Trends hin zu agiler Unternehmensführung beschäftigt sich
diese Arbeit mit der Frage wie sich die Organisationsstruktur auf das emotionale Befinden der
Mitarbeitenden auswirkt.Anhand einer quantitativen Online-Befragung wurde an einer Stichprobe
von N = 261 Arbeitenden untersucht ob agile partizipative Organisationsstrukturen mit
positiver Emotion am Arbeitsplatz zusammenhängen oder sogar zu positiver Emotion am
Arbeitsplatz führen können.Dabei konnte ein Zusammenhang (r = .37 p < 0.001) und Einfluss
(beta = .37 p < .001) agiler partizipativer Organisationsstrukturen auf positive Emotion
festgestellt werden.Im Einklang mit kontingenztheoretischen Ansätzen wurde die Aufgabenroutine
als signifikanter Moderator des Ursache-Wirkungs-Zusammenhangs zwischen Organisationsstruktur
und emotionalem Befinden bestätigt (beta =.11 p = .02).Ein geschlechtsspezifischer Unterschied
im Effekt der Organisationsstruktur auf das emotionale Befinden konnte hingegen nicht
beobachtet werden.Ebenso wenig wirkten sich das Alter und die möglichen Störvariablen Dauer der
Berufsausübung Verweildauer am Arbeitsplatz und Führungskräfte-Status auf das emotionale
Befinden am Arbeitsplatz aus. Diese Ergebnisse deuten darauf hin dass sich die Theorien und
Ergebnisse anderer Forschender die einen Einfluss der Organisationsstruktur auf engere
emotionale Konstrukte wie Arbeitszufriedenheit festgestellt haben auf das breitere Konstrukt
der positiven Emotion am Arbeitsplatz übertragen lassen. Gleichzeitig unterstützt vorliegende
Studie die These dass sich agile partizipative Organisationsstrukturen vorteilhaft auf das
emotionale Befinden am Arbeitsplatz auswirken. Allerdings nur wenn auch eine gute Passung mit
dem relevanten Arbeitsumfeld besteht.