In aktiven Magnetlagern und Aktoren haben Wirbelströme einen teils erheblichen Einfluss auf die
Kraftdynamik da die einhergehende Feldverdrängung parasitäre Magnetisierungsströme
hervorbringt welche die meist strombasierten Kraftregler beeinträchtigen. Besonders betroffen
sind die in dieser Dissertation beispielhaft betrachteten magnetischen Axiallager mit ihrer
dreidimensionalen Flussführung für welche die sonst übliche und effektive Blechung des Kerns
unwirksam wird. Aus diesen Gründen werden regelungsbasierte Lösungen angestrebt. Bekannte
fortschrittliche Topologien nutzen mitunter aufwendige Regler und Beobachter wobei der direkte
physikalische Bezug zu den mechanischen Parametern Steifigkeit und Dämpfung meist verloren
geht. Diese Analogie zu mechanischen Lagern ist jedoch essentiell für eine einfache
Inbetriebnahme des Magnetlagers ein Grund weshalb die dezentrale kaskadierte Lageregelung mit
unterlagerter Stromregelung noch immer als weit verbreiteter Industriestandard gilt. Die in
Axiallagern eingeschränkte Stabilität Dynamik und Bandbreite aufgrund der Wirbelstromeffekte
wird dabei zu Gunsten der einfacheren Anwendbarkeit toleriert. Diese Arbeit stellt ein
fraktionales Kompensationsglied in Gestalt eines Flussschätzers vor welches im
Rückführungszweig der unterlagerten Regelung die Folgen der Wirbelströme dort herausrechnet wo
sie physikalisch wirken. Die resultierende modellbasierte Flussregelung erhält somit sämtliche
physikalische Bezüge und die gute Anwendbarkeit bei gleichzeitig verbesserten
Regelungseigenschaften sodass diesbezüglich keine Kompromisse notwendig sind.