Peter Berger untersucht anhand der Subjekt-Semantik wie unsicher gewordene Semantiken auf
literarische Texte gewirkt haben. Die im Laufe des 19. Jahrhunderts problematisch gewordene
Semantik des 'starken Subjekts' als einem konsistenten sprach- und handlungsmächtigen Ich das
im Drama lange ein Residuum gefunden hat wurde ab circa 1890 in einer Reihe von Dramen auf
seine Konsequenzen für die Gattung hin befragt. Es zeigt sich dass diese semantische
Verunsicherung neben der Theatermoderne zur großen Vielfalt dramatischer Formen um 1900
beigetragen hat. Zu den 17 untersuchten Texten zählen u.a. Stücke die das Bewusstsein als
Bühnenraum darstellen oder die Gründung theatraler Gemeinschaft an den 'realen' wie
symbolischen Tod eines 'starken Subjekts' auf der Bühne binden.Wie wirkt eine Verunsicherung
auf Dramen?