Bernhard Seidler beschreibt eine kleine Geschichte der Darstellungen kranker Herrscher vom 15.
bis zum 18. Jahrhundert. Egal ob Papst Kaiser oder Kleinfürst: die Mächtigen in Westeuropa
haben ihre Erkrankungen durchaus gezeigt. Die dabei entstandenen Bilder präsentieren ihren
Körper von seiner gebrechlichen Seite bestehen auf dessen Bedeutsamkeit für das politische
Gemeinwesen und stellen das Spannungsverhältnis von Kranksein und Herrschen infrage. Sie weisen
den Leiden der Herrschenden einen sinnstiftenden Platz zu - als im Krieg Erprobte als von Gott
Geprüfte als trotz Schmerzen Tüchtige etc. - und entwickeln daraus Erzählungen die die
normative Kraft ihres Körpers zur Geltung bringen und zwischen der Krise ihrer Gesundheit und
ihrer Herrschaft vermitteln sollten. Bernhard Seidler examines the representations of sick
rulers in Western Europe from the 15th to the 18th century. Whether pope emperor or prince
these images present the powerful from their frail side. They emphasise the significance of
their weak bodies for the political community and question the tension between being sick and
in power. By showing rulers who have been amputated are mentally ill or have eye damage the
pictures develop narratives that showcase their bodies with new normative standards. They give
the suffering sovereigns a purposeful role - as those tested in war tried by God or
hardworking despite pain. Thus they figure as a means of communication between health and
political crisis.