Zwanzig Mädchen und Jungen die vorübergehend einen Frauenhausaufenthalt erlebten berichten
über ihre häuslichen Gewalterfahrungen und ihre Erlebnisse im Frauenhaus. Ihre individuellen
Entwicklungsverläufe zeigen dass das Miterleben von häuslicher Gewalt einen Risikofaktor in
der Persönlichkeitsentwicklung darstellt. Jedoch vermag es auch Ressourcen im Sinne von
Resilienz zu aktivieren wenn Frauenhäuser sich als unterstützende und entwicklungsfördernde
Sozialisationsinstanzen verstehen. Die Pionierleistung der vorliegenden Studie gründet sich
darin die Gewalterfahrungen dieser Kinder in einem dezidierten Studiendesign mittels
strukturierter Interviews erfasst und systematisch ausgewertet zu haben. Daraus ergaben sich
tiefe Einsichten über das Erleben der Kinder im Frauenhaus. Aus diesen gewonnenen Erkenntnissen
werden in einem - diese Studie kennzeichnenden- sozialisationstheoretischen Zugang Empfehlungen
für die Arbeit im Frauenhaus abgeleitet und politische Notwendigkeiten aufgezeigt.