»Manette Salomon» ist ein Künstlerroman der die Karrieren von fünf Malern im Paris in der
Mitte des 19. Jahrhunderts verfolgt. Anatole und Coriolis buhlen mit nicht nur künstlerischen
Mitteln um Anerkennung werben in den Salons für sich und ihre Werke und eilen im Wettbewerb um
die öffentliche Aufmerksamkeit virtuos durch Stile Schulen und Genres bis sich ihr
Künstlerwettstreit mit der Rivalität um eine Frau verbindet. Der Auftritt von Manette Salomon
der modellsitzenden Muse von Coriolis macht den Roman zum »Gruppenbild mit Dame« in dem die
Präsenz der schönen Jüdin Manette den Malern den Blick auf ihre Kunst verstellt und schließlich
alle künstlerischen Aspirationen beendet. Die Brüder Goncourt sind spätestens seit der
Übertragung ihres 7000-seitigen Tagebuchs wieder dem breiten Publikum bekannt. Ihr bisher nicht
ins Deutsche übersetzter Roman von 1867 führt die große Kunst der französischen Erzähler des
19. Jahrhunderts vor.