Angewandte rechtswissenschaftliche Methoden erlangen ihre Anerkennung und Gültigkeit letztlich
vor Gericht. Zugleich besteht die Notwendigkeit eines Rückbezugs in der zeitgenössischen
philosophischen und wissenschaftlichen Debatte. Die Darstellung dieser Wechselwirkung ist die
Inspiration für den vorliegenden Band. Er zeigt auf was juristische Wahrheit für die
Gerechtigkeit leistet. Der gerichtliche Prozess ist dabei der typische Ort für die
Verbalisierung von Erfahrungen. Dort wird das semantische Konzept der Wahrheit aufgrund seiner
erkenntnistheoretischen Neutralität angewandt: bei der Rekonstruktion eines strittigen
Sachverhalts dem dialektischen Begriff des Beweises oder dem Finden eines gerechten Urteils.