Arbeits- und Privatsphäre sind in der modernen Arbeitswelt untrennbar vermengt: Nicht nur
wandert die Arbeit immer mehr in die vormals privat konnotierte Sphäre des Arbeitnehmers
sondern auch umgekehrt gelangt immer mehr Privates in den betrieblichen Bereich.Das
Unfallversicherungsrecht jedoch basiert auf der Trennung beider Sphären. In der Konsequenz
verfehlt es bei Gestaltungen wie dem Homeoffice der ständigen Erreichbarkeit oder der mobilen
Arbeit seinen Zweck: ArbeitnehmerInnen in modernen Arbeitsverhältnissen werden im Gegensatz zu
ArbeitnehmerInnen in traditionellen dem fordistisch-tayloristischen Modell folgenden
Arbeitsverhältnissen weniger vor den Konsequenzen von Unfällen im Zusammenhang mit ihrer
Berufstätigkeit geschützt.Das Werk nimmt sich dieser bisher nicht gelösten Problematik an. Über
die Auseinandersetzung mit der Dogmatik des Arbeitsunfalls sowie des beamtenrechtlichen
Dienstunfalls des gesellschaftlichen und sozialpolitischen Kontextes der Unfallversicherung
und den Gegebenheiten von Arbeit 4.0 gelangt das Buch zu einer Fortentwicklung der Dogmatik der
Betriebsrisikolehre und zeigt auf wie sich eine sowohl den Arbeitgeber- als auch den
Arbeitnehmerinteressen gerechte Zuordnung der Risiken erreichen lässt.