Märkte für börsennotierte Aktien- und Aktienderivate galten lange Zeit als Orte die aufgrund
ihrer wettbewerbsintensiven Marktstruktur nicht anfällig für Wettbewerbsbeschränkungen sind.
Die Arbeit widerlegt diese These und zeigt auf dass auf jenem Segment des Finanzmarkts
zahlreiche kartellrechtswidrige Praktiken vorkommen. Gegenstand der umfassenden
materiell-kartellrechtlichen Analyse sind unter anderem Market Cornering angebotsbeschränkende
Vereinbarungen im Rahmen von Erstemissionen sowie Fälle koordinierter Marktmanipulation. Die
Untersuchung berücksichtigt neueste kapitalmarktempirische Erkenntnisse. Weil der
Untersuchungsgegenstand die Schnittstelle zwischen Kartell- und Kapitalmarktrecht berührt wird
auch das Verhältnis beider Rechtsmaterien zueinander untersucht. Am Beispiel koordinierter
Marktmanipulation befasst sich der Autor schließlich mit den sanktions- und
schadensersatzrechtlichen Folgen paralleler Verstöße gegen das Kartell- und Kapitalmarktrecht.