Dieser Arbeit liegt die Prämisse zugrunde dass es im politischen Selbstverständnis der
Bundesrepublik Deutschland ein Verständnis von Demokratie gibt wonach sich Demokratie
gleichermaßen gegen verschiedene Extremismen abgrenzt und sich diesen gegenüber wehrhaft zeigt.
Die Wehrhaftigkeit geht dabei mit Einschränkungen der Volkssouveränität einher. Der Autor
rekonstruiert wie sich dieses Verständnis gegen andere Formen der Demokratie durchsetzte und
arbeitet Ansätze zur Dekonstruktion der antiextremistischen wehrhaften Demokratie heraus.
Anhand einer Hegemonieanalyse untersucht er Schlüsseltexte seit 1945. Zudem zeigt er wie
Institutionen politischer Kontrolle und Teile der Wissenschaft (Totalitarismusforschung und
Extremismusforschung) dieses Selbstverständnis stützen. Dabei problematisiert der Autor die
zunehmende Definitionshoheit des Verfassungsschutzes über die Grenze der Demokratie und die
unzureichende Begründung und Validierung extremismustheoretischer Ansätze.